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Nachwuchs

«Cycle On ist ein Projekt zur Stärkung der regionalen Strukturen»

Bild: Angelo Brack

Swiss Cycling hat im vergangenen Jahr mit Unterstützung der UCI Rad- und Para-Cycling-Strassen-Weltmeisterschaften Zürich 2024 das Pilotprojekt Cycle On Zürich lanciert. Projektleiter Oliver Johr erklärt, worum es geht und welche Ziele verfolgt werden.

Was verbirgt sich hinter Cycle On Zürich?

Oliver Johr: In der Schweiz gibt es viele engagierte Personen und Organisationen, die den Radsport in irgendeiner Weise fördern. Es wird weitgehend auf dieselben Ziele hingearbeitet, aber oft nebeneinander und viel zu selten miteinander. Hier knüpft Cycle On an: Wir wollen die Stakeholder in den Regionen vernetzen, dadurch Synergien nutzen – und gleichzeitig den Austausch intensivieren. Cycle On ist ein Projekt zur Stärkung der regionalen Strukturen.

An welche Personen und Organisationen denkst du?

Entlang des von Swiss Cycling entwickelten Athletenwegs gibt es für sämtliche Entwicklungsstufen und Bedürfnisse Ausbildungsangebote. Ich denke an die Schulen, in denen wir bikecontrol-Workshops durchführen, an die Vereine, die Swiss Cycling Academies 4 Kids und die Bikeschulen mit dem Velopass als verbindendem Element. Für jene Kinder und Jugendlichen, die sich für den wettkampforientierten Leistungssport begeistern und über die erforderlichen Fähigkeiten verfügen, bietet sich die Möglichkeit, in den regionalen Stützpunkten zu trainieren.

Du hast Synergien erwähnt – kannst du ein Beispiel nennen?

Ein durchschnittlicher Verein in Zürich organisiert ein bis zwei Nachwuchstrainings pro Woche. So findet beispielweise am Mittwochnachmittag ein wettkampforientiertes Nachwuchstraining auf dem Bike statt und am Samstagmorgen ein spielerisches Biketraining für die Kleinen. Der nahegelegene Stützpunkt führt ebenfalls ein Training pro Woche durch – ebenfalls am Mittwochnachmittag. Werden diese Angebote aufeinander abgestimmt, können interessierte Jugendliche beide Trainings besuchen. Ähnlich verhält es sich bei zwei benachbarten Vereinen. Arbeiten diese zusammen und stimmen ihre Trainings aufeinander ab, verdoppelt sich das Angebot für die Kinder und Jugendlichen.

Warum ist das Ganze auf Zürich ausgerichtet?

Bei Cycle On Zürich handelt es sich um eine Begleitmassnahme der Rad- und Para-Cycling-Strassen-WM vom September in Zürich – und gleichzeitig um ein Pilotprojekt. Der Plan sieht vor, in Zürich ein Konstrukt zu erschaffen, welches sich auf andere Regionen übertragen lässt.

Wie präsentiert sich die Ausgangslage?

In Zürich finden bikecontrol-Lektionen in Schulen statt. Vereine und Bikeschulen, die teilweise das Label „Swiss Cycling Academy 4 Kids“ tragen, haben Breiten- und Leistungssporteinheiten im Angebot; die beiden regionalen Stützpunkte wiederum sind auf wettkampforientierte Trainings ausgerichtet. Vereinzelt existieren bereits Kooperationen. Nun gilt es, diese auszubauen.

Was ist bisher geschehen?

Die beiden Trainingsstützpunkte in Zürich wurden vernetzt, die Angebote untereinander geöffnet. Mitglieder des auf die Offroad-Sportarten ausgerichteten Stützpunkts Zürich United können sich für Angebote des Bahn-Stützpunkts Zürich-Oerlikon anmelden und diese besuchen – und umgekehrt. Parallel dazu haben wir eine Bedarfsumfrage bei allen Zürcher Vereinen und Bikeschulen durchgeführt, um einen Überblick über die Ausgangslage und die Herausforderungen zu erhalten.

Wo siehst du die grössten Herausforderungen?

In personeller Hinsicht respektive darin, genügend geeignete Leiterpersonen zu finden, die gewillt und in der Lage sind, Trainings zu leiten, damit ausreichend Angebote zustande kommen. Hierfür braucht es viele Leiterinnen und Leiter, die bereit sind, sich über eine längere Zeitspanne regelmässig zu engagieren.

Wie lässt sich diese Herausforderung meistern?

Es benötigt eine permanente Sensibilisierung – beispielsweise von unseren Athletinnen und Athleten. Wir müssen versuchen, all jene, die sich aus dem Spitzensport zurückziehen, in irgendeiner Funktion im System zu behalten. Ihr Wissen, ihre Fähigkeiten und ihre Leidenschaft für den Radsport sind für uns sehr wertvoll.

Was ist in naher Zukunft geplant?

Am 17. April führen wir im Swiss Cycling House im Stadtzentrum von Zürich einen Netzwerkanlass durch. Im Zentrum stehen der Austausch von Erfahrungen sowie das Aufzeigen und Finden von Kooperationsmöglichkeiten; eingeladen sind sämtliche potenziell involvierte Organisationen. Interessierte sind herzlich willkommen und können sich bis am 15. März anmelden (siehe Link unten; die Red).

Anmeldung Netzwerkanlass 17. April

Oliver Johr

leitet das Projekt Cycle On Zürich

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